Agenda-Setting – die Beeinflussung durch die Massenmedien

Das Agenda-Setting, ein wahrhaft relevantes und interessantes Thema. Es geht hier konkret um die Einflussnahme der Medien auf die öffentliche Meinung.

Die theoretische Grundlage zum Begriff des Agenda-Setting stammt von Bernhard C. Cohen, einem Wirtschaftswissenschaftler in den frühen siebziger Jahren. Er stellte fest, dass die Medien zwar nicht unbedingt einen Einfluss auf die Meinung der Bevölkerung hätten, aber durchaus bestimmend dabei seien, ein Thema überhaupt erst öffentlich zu machen. Die Theorie wurde von zwei amerikanischen Forschern durch Untersuchungen zum US-amerikanischen Präsidentschaftswahlkampf im Jahre 1968 empirisch bestätigt.

Es existieren verschiedene faszinierende Modelle. Im sogenannten Aufmerksamkeitsmodell, englisch Awareness-Modell, machen die Medien auf ein Ereignis oder ein Thema aufmerksam, indem sie es besonders betonen. Im Salience-Modell, dem Hervorhebungsmodell, wird die Wertigkeit, die der Beeinflusste einem Thema zubilligt, durch die unterschiedliche Gewichtung und Hervorhebung der Themen durch Medien beeinflusst. Im sogenannten Themenselektionsmodell, dem Priorities-Modell übernimmt das Publikum die Themenrangfolge, die von den Medien vorgegeben werden, ohne Nachfrage, eins zu eins.

Verschiedene Grundsätze kommen beim Agenda-Setting zum Zuge. Im Kumulationsmodell wird deutlich, dass, je intensiver über ein Thema berichtet wird, es einen desto höheren Platz in der Publikumsagenda erhält. Das Schwellenmodell sagt lediglich aus, das eine bestimmte Menge an Berichterstattung überhaupt vorhanden sein muss, um das Publikum zu interessieren. Im Beschleunigungsmodell wird über die überraschend schnelle Aufnahme eines Themas durch die Öffentlichkeit theoretisiert. Im Trägheitsmodell wiederum wird festgestellt, dass wenn ein Thema erst einmal eine bestimmte Publizität in der Bevölkerung erreicht hat, es auch noch intensivere Berichterstattung nicht weiter aufwertet. Im Echomodell bleibt das Thema länger für das Publikum interessant als für die Medien, während im Spiegelungsmodell die Publikumsagenda die Medienagenda bestimmt.