Agenda 21 – ein globales Aktionsprogramm für die Umwelt

Zwar kann jeder einzelne Nutzer zum Klimaschutz beitragen, beispielsweise indem mithilfe eines Strompreisvergleich ein kostengünstiger Ökostromtarif ausgewählt wird. Eine weitere Möglichkeit ist die Verwendung energieeffizienter Geräte. Doch ohne Vorgaben und Rahmenbedingungen aus der Politik sowie dem gemeinsamen Willen der Staatengemeinschaft kann der Klimawandel nicht aufgehalten werden.

Für das 21. Jahrhundert erarbeiteten die Vereinten Nationen diesbezüglich ein umfassendes Aktionsprogramm für die Umweltpolitik: Auf der Konferenz für „Umwelt und Entwicklung“ im Jahr 1992 in Rio de Janeiro wurde die „Agenda 21“ verabschiedet. Dieses Programm sollte es ermöglichen, den neuen Bedürfnissen und Wünschen der heutigen Generation durch eine andere Umwelt-, Entwicklungs- und auch Wirtschaftspolitik genügen zu können. Das Ganze soll vonstatten gehen, ohne in irgendeiner Weise die Chancen und Lebensmöglichkeiten nachfolgender Generationen zu beeinträchtigen oder gar zu gefährden. Das bedeutete vor allem für die Industriestaaten eine Anpassung der Wirtschaftspolitik. Die damit verbunden Veränderungen in der Energie-, Handels- und Agrarpolitik müssen diesem Ziel angepasst werden. Vor allem in den großen Industrie-Staaten werden, in Relation zur gesamten Bevölkerung auf der Erde gesetzt verhältnismäßig viele Ressourcen verbraucht.

Für Entwicklungs- oder Schwellenländer bedeutet die Agenda 21 dagegen hauptsächlich die Bekämpfung von Armut oder Trinkwasserknappheit; der Umweltaspekt kommt dort eher in der Beseitigung von Abfall und Abwasser zum Tragen sowie in der ländlichen Entwicklung. Beim Weltgipfel für nachhaltige Entwicklung in Johannesburg zehn Jahre nach der Verabschiedung der Agenda 21 konnten allerdings nur mittelmäßige Erfolge des Programms festgestellt werden; deshalb wurde dort eine noch stärkere Umsetzung dessen beschlossen.

Jede Kommune in den insgesamt 172 Unterzeichnerländern wurde im Rahmen der Agenda 21 aufgerufen eine eigene lokale Agenda für mehr Nachhaltigkeit zu erarbeiten. In Deutschland wurde zudem 2001 von der Regierung ein Rat für Nachhaltige Entwicklung einberufen, der 15 Personen umfasst und mit der Umsetzung der nationalen Strategie bezüglich Nachhaltigkeit beauftragt ist. Kritisiert wird die Agenda 21 hauptsächlich für ihre mangelhafte Transparenz im Bezug auf deren Ziele sowie der entsprechende Prozess zur Umsetzung.