Agenda für die Forschung

In vielen Ländern Europas und der Welt werden immer neue Anforderungen an die Forschung gestellt. Eine Agenda für die Forschung kann jedoch allenfalls die Rahmenbedingungen festlegen. Wie für jeden klar erkennbar, entzieht sich die Forschung einem konkreten Handlungsrahmen, ist Forschung die Agenda an sich. Will heißen, die Durchführung von Forschungsarbeit erstellt sich im Augenblick ihrer Anwendung eine eigene Agenda.

Natürlich ist es möglich, Ziele zu formulieren, ebenso ist man in der Lage, Aufgaben zu verteilen beziehungsweise zuzuteilen. Auch von vorneherein sichtbare Probleme können aufgelistet werden, Gremien gebildet, Bezugspersonen benannt, eine ungefähre Linie also ausgearbeitet werden. Die nach außen sichtbare Organisation von Forschungsarbeit kann sicherlich erarbeitet werden. Die eigentliche Problemlösung aber wird es immer wieder notwendig machen, die Agenda zu ändern, zu überarbeiten. Forschungsarbeit lässt sich zwar in gewisser Weise kanalisieren, doch sie bleibt immer unbeeinflussbar von Zielformulierungen, deswegen heißt sie Forschung. Auch in einer Agenda zur Forschung tauchen also die Grundbausteine einer Agenda auf. Der Beschluss, der die Zielvorstellung klärt, die Themenschwerpunkte, die von einzelnen Abteilungen zur Lösungsfindung bearbeitet werden müssen, und schließlich die entsprechenden Aktionen, die daraus resultieren.

Wie bereits erörtert, kann eine Agenda zur Forschung nur grob durch die Kernthematik eingegrenzt werden, doch sicherlich ist es möglich, aus der Fülle der möglichen Lösungswege eine Organisationsstruktur zu definieren. Dass diese oberflächlich bleiben muss, nie an die eigentliche, tatsächliche Aufgabenstellung heranreichen kann, ist verständlich. Forschung an sich bleibt ein nicht fassbares, nicht in Paragrafen und Absätze zu gliederndes Phänomen. Erst wenn die Forschung mehr oder minder erfolgreich war, kann sie auch als Ergebnis in einer Strukturierung dienen.