Als „Agenda 2000“ wurde im Jahre 1999 ein Reformprogramm der Europäischen Union auf den Weg gebracht. Dieses hatte das Ziel, eine gemeinschaftliche EU-Politik auf die Staaten übergreifende Erweitung auszurichten. Man verabschiedete diese Agenda auf dem Europäischen Rat der Regierungschefs am 26. März 1999; erste Entwürfe gingen bereits auf das Jahr 1997 zurück. Wichtiger Anlass hierbei: Man wollte die Lebensmittelversorgung der Bevölkerung der EU sicherstellen – eine Hungerperiode wie nach dem 2. Weltkrieg konnte nun nach dieser Agenda nicht mehr möglich werden.
Gemäß dieser Agenda wurden die Preise für Getreide um ein Fünftel verringert, die Preise für Rindfleisch um ein Drittel und die Preise für Milch um ein Sechstel. Bis zum Juli 2007 wurde festgelegt, die Preise vom Markt zu entkoppeln – jedoch konnte bereits im Jahre 2005 seitens der EU-Mitgliedsstaaten hiermit begonnen werden. Etwaige Einkommensverluste, so vereinbarte man, gleicht man gegebenenfalls durch Direktzahlungen aus.
Auch sollte die Agrarwirtschaft mit Leitlinien des Umweltbewusstseins geleitet werden – Landwirte dienen nicht, so die Agenda, in erster Linie der Nahrungsmittelproduktion, sondern es ist die Landschaftspflege, die hier elementar ist. Es sind in der Landwirtschaft Tierschutzauflagen, Arbeitsschutz und Umweltschutz einzuhalten – andernfalls folgen drastische Prämienkürzungen, das heißt: Subventionen können bei Zuwiderhandlungen gegen die Vereinbarungen um mehr als 25 Prozent geringer ausfallen.
Ziel der „Agenda 2000“ ist es, weder eine Überproduktion noch Lebensmittelskandale zuzulassen. Doch nicht nur die Agrarreform entstammte dieser Agenda, sondern auch eine Regionalreform (allerdings diese in geringerem Umfang). Letztere zielte darauf ab, dass die Lebensverhältnisse in den einzelnen EU-Mitgliedsstaaten einander angleichen – es soll hier etwa nicht zu einer Kluft zwischen „reicheren“ und „ärmeren“ Mitgliedern kommen.