Zinsmarkttendenz steigend bei Inflationsgefahr?

Inflation bedeutet, dass mehr Geld im Umlauf ist und dessen Wert nicht durch Güter gedeckt ist. Das ist leider derzeit bei sehr vielen Ländern der Fall. Die Staatshaushalte haben lange Zeit von Krediten gelebt und nichts getan, um ihre Währung stabil zu halten. Allein für den Euro wurde ein riesiger Rettungsschirm aufgespannt, der – wenn die Garantien tatsächliche eingefordert werden – jedes Euroland in eine Krise bringen kann. Das macht sich auch auf dem Zinsmarkt bemerkbar. So werden Anleihen von einigen Euroländern bereits als Ramsch gehandelt, sodass die Anleger davon ausgehen müssen, hier Verluste einzufahren. Die EZB – Europäische Zentralbank – hat ihren derzeitigen Leitzins nicht angehoben und belässt ihn bei 1,5 %. Dabei wird eine Inflationsrate in Deutschland für den September 2011 mit 2,6 % angenommen.

Für die Bürger bedeutet das, wenn sie einen Kredit benötigen, sich vorher gut zu informieren, denn die Zinsen der verschiedenen Banken differieren so stark wie kaum zuvor. Für den Trendwechsel, der derzeit den Zinsmarkt beeinflusst, sind einige Faktoren verantwortlich. Zum einen haben die Volkswirtschaften weltweit eine Schuldenkrise, die schon historisch ist. Die Euroländer, Japan und die USA haben ein Wachstum, das für die Bedienung der Schulden nicht mehr ausreichend ist. Die Notenbanken haben Geld gedruckt und in Europa wurde ein Rettungsschirm aufgebaut, was die Ratingagenturen weniger beeindruckt hat. Diese haben einige Länder herabgestuft. Die Börsen fahren weltweit Achterbahn, Euroländer sind in der Schuldenkrise und auch die USA müssen sich durchbeißen. Eine Zeit, in der viele nicht mehr wissen, ob ihr Geld morgen noch den Wert von heute hat. Schnell kann man in den verschiedenen Wettbüros im Internet noch seine Wetten platzieren, die nicht so viel Geld kosten, wie der Staat von jedem Bürger verlangt bzw. wie der Staat jedem Bürger in Form eines Schuldenpakets aufgebürdet hat.